Kurz vor den Herbstferien machten sich 17 Schülerinnen und Schüler aus ganz unterschiedlichen Bildungsgängen des Käthe-Kollwitz-Berufskolleg auf den Weg in die Eifel, um gemeinsam eine von den Nationalsozialisten errichtete Schulungsstätte für den Nachwuchs des NSDAP-Führungskaders zu besuchen. Hier wurden zwischen 1936-1939 junge Männer ausgebildet, um die nationalsozialistische Ideologie in leitenden Positionen umzusetzen und Befehle zum Töten zu erteilen.
An diesem historischen Ort, so hatte es sich die Gruppe vorgenommen, wollte sie sich mit eigenen Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen.
Dass dies gar nicht so einfach ist, zeigte vor allem die erste Phase des Workshops: „Rassismus ist Alltagserfahrung“. Und so brauchte es das Statement einer Schülerin aus dem Beruflichen Gymnasium, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Mutig erzählte sie sowohl von erfahrener Diskriminierung als auch von Unterstützung und Vertrauen. Nur deshalb, so betonte sie, sei sie heute auf dem Weg zum Abitur.
Nach der Mittagspause traf sich die Gruppe dann zu einer Führung über das Gelände. Die Auseinandersetzung mit den einzelnen Gebäuden und die Berichte über die Erziehung und das Leben der jungen Männer an diesem Ort stimmte die Gruppe nachdenklich. Hier wurde greifbar, wie die rassistische und menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten jeden Funken eigener Identität unterdrückte und junge Menschen zu blinden Befehlsempfängern erzog.
Besonders beeindruckte auch die Architektur, die, als Inszenierung politischer Macht gedacht, auch heute ihre Wirkung nicht verfehlt und die Bedeutungslosigkeit des einzelnen Menschen sichtbar macht. Im Abschlusskreis wurde die Betroffenheit vieler Schülerinnen und Schüler deutlich. Es wird wohl etwas Zeit brauchen, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten.
Kleine Nachlese zu einem besonderen Schultag
Der Aktionstag aller Oberhausener Schule am 13.9.24 hat auch am KKBK Spuren hinterlassen. Eine Ausstellung zum Grundgesetz war bis gestern im Schulgebäude zu sehen. Und die von allen Schülerinnen und Schülern gemeinsame gestaltete Litfaß-Säule wird dauerhaft im Gebäude einen Platz finden.
Ja, der 13.9.24 war wirklich ein besonderer Schultag. Nicht nur, weil die Schülerinnen und Schüler am Ende mit Holi-Farben „Bunt-Sein“ sichtbar gemacht haben, sondern vor allem auch, weil von der 2. bis zur 4. Stunde in allen Klassen zum Thema Vielfalt und Toleranz gearbeitet wurde. Zur Sprache kamen in diesem Zusammenhang sowohl eigene Erfahrungen mit Ausgrenzung und Rassismus als auch ganz unterschiedliche Ideen, wie wir hier an der Schule gut miteinander umgehen wollen.
Gegen 11.00 Uhr machte sich dann ein Teil der Schülerinnen und Schüler auf den Weg zur Gesamtschule Osterfeld. Aus Sicht des Käthe-Kollwitz-Berufskolleg waren hier sicherlich die mutigen und klaren Statements unserer Schülerinnen und Schüler auf der Bühne der Höhepunkt. Wortgewandt und reflektiert haben sie über ihre Erfahrungen gesprochen.
Elhana, eine Schülerin aus dem BGY, zitiert am Ende ihrer Rede Martin Luther King: „Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; das kann nur Licht. Hass kann Hass nicht vertreiben; nur die Liebe kann das tun.“ Und sie fügt an: Das Zitat „erinnert uns daran, dass wir nur durch Liebe und Verständnis das Dunkle in unserer Welt überwinden können. Auch ich hoffe, dass durch Offenheit und gegenseitigen Respekt die Vorurteile, denen wir alle begegnen, eines Tages verschwinden werden. Denn nur wenn wir uns wirklich begegnen, lernen wir, dass wir uns alle ähnlicher sind, als wir denken.“
Am Morgen des 14. Juni 2024 blieb das Schülercafé des Käthe-Kollwitz-Berufskolleg geschlossen – und das aus gutem Grund. Das Schülercafé war am Tag zuvor von Schülerinnen und Schülern der Internationalen Förderklasse und vor allem von der Lehrerin Karin Ufer für den Vorlesetag vorbereitet worden. Und so luden Blumen, Schokolade und Salzstangen an diesem Tag zu einer ganz besonderen Pause ein.
Die Spannung stieg als die erste Schülergruppe die Bühne betrat. Schülerinnen und Schüler aus dem Fachbereich Ernährung und Versorgungsmanagement lasen eine Geschichte, die sie sich zuvor von einer KI haben schreiben lassen.
Doch im weiteren Verlauf blieben auch die Zuhörenden nicht untätig. So wurden sie eingeladen, spontan eine „Vorlese-Kette“ zu bilden und nacheinander kleine, motivierende Texte zu lesen.
Höhepunkt der Veranstaltung war aber sicher der Text einer Schülerin, die seit 4 Jahren in Deutschland lebt. Gemeinsam mit einer Freundin hatte sie ihn geschrieben.
Mutig und engagiert sprach sie vom Glück der Kinder, die in Deutschland leben dürfen und erinnerte die Anwesenden auf berührende Weise daran, wie gut wir es alle haben, in Frieden und Sicherheit zu leben. Den gesamten Text können Sie hier lesen! Eine schöne kleine Veranstaltung, die einen normalen Schultag mit einer besonderen Pause beschenkte.
Auch der Lokalkompass berichtete über die Veranstaltung.
Am Freitagabend wurde es am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg ungewöhnlich laut. Unter dem Motto „Käthe Rock“ traten Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Bildungsgängen mit ihren Bands auf.
Oleksandra eröffnete den Abend mit zwei ukrainischen Liedern. Rafael Köhne überraschte im Anschluss vor allem mit einigen schnellen Stücken das Publikum. Schon mehrfach hat er in der Vergangenheit mit Gesang, Gitarre und Klavier schulischen Veranstaltungen seinen Stempel aufgedrückt. Die Band Nears 2 Far aus Essen heizte anschließend dem Publikum ordentlich ein. Höhepunkt waren sicherlich die Moshpits mit Schwimmnudeln. Ganz unterschiedliche Gitarrensounds der Duisburger Band Adultz schlossen sich an, bevor die Band Onyxsin mit ihrem Gitarristen Gary, dem Hauptorganisator der Veranstaltung, einen musikalisch vielfältigen und hochwertigen Abend beendete.
Für einen ansprechenden Rahmen sorgten Schüler/innen aus der Kinderpflege, die selbst gebackenen Kuchen anboten und Getränke verkauften.
So konnten insgesamt 714 Euro für das Friedensdorf in Oberhausen eingenommen werden. Zuletzt dadurch war das Event „Käthe Rockt“ ein voller Erfolg und bietet Potenzial, um die vorhandene Kulturarbeit am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg zu bereichern.
Auch der Lokalkompass berichtete über das Event!
Auch in diesem Schuljahr hat die Schülervertretung des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs sich wieder vorgenommen, ein soziales Projekt zu unterstützen. Viele Klassen haben sich durch einen Kuchenverkauf in den Pausen beteiligt und Spendengelder gesammelt. Darüber hinaus schlossen sich musikalische Talente der Schule zusammen und organisierten das Benefizkonzert: „Käthe Rockt“. Am Ende dieses Schuljahres kann die SV nun stolze 1024 Euro an das Friedensdorf in Oberhausen übergeben.
Am Mittwoch, den 20.03.2024, fand am KKBK eine Berufsfelderkundung zu Pflegeberufen statt. Schülerinnen und Schüler konnten dabei einen Parcours von ca. 16 Stationen durchlaufen. Als Einrichtungen waren Krankenhäuser, Senioreneinrichtungen, Institutionen und Krankenpflegeschulen vertreten. Überall konnten die Schüler/innen verschiedene Aufgaben aus dem Pflegebereich ausprobieren, z. B. Reanimationsübungen, Anatomie-Puzzle, Altengerechte Spiele, richtige Händedesinfektion, etc. Die Einrichtungen waren mit Fachpersonal und mit Auszubildenden vor Ort, so dass es möglich, direkt in Kontakt mit möglichen Ausbildungsbetrieben zu treten.
Auch in diesem Jahr hat die Stadt Oberhausen wieder zum Frühjahrsputz aufgerufen. Zahlreiche Klassen des KKBK sind dem Aufruf gefolgt. Professionell ausgestattet mit Warnwestern, Handschuhen und Greifzangen sammelten sie Müll – auf dem Schulgelände und den umliegenden Straßen. Viele Säcke Abfälle kamen dabei zusammen. Respekt, wer’s sauber hält!
Frische und trockene Früchte, Müsli, verschiedene Nuss-Sorten, Joghurt, Quark u.v.m. – das neue Frühstücksangebot lockt nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch viele Lehrkräfte am 26.2.24 in der ersten Pause in die Mensa des Käthe-Kollwitz-Berufskolleg.
In den nächsten Wochen hat die Schulgemeinde die Möglichkeit, das neue Angebot einmal in der Woche zu testen und anschließend über eine Umfrage zu bewerten.
Angestoßen wurde die Aktion durch die Bevölkerungsumfrage der Stadt Oberhausen zum Thema Gesundheit aus dem vergangenen Jahr. Viele Schülerinnen und Schüler haben sich an dieser aktiv beteiligt und u.a. Angaben zu ihrer Ernährung gemacht.
Ob das Angebot dauerhaft am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg etabliert werden wird, wird nach einer Testphase entschieden. Wenn es nach Raphael aus der Medientechnik geht, ist die Frage schon entschieden. „Superlecker! Direkt das Angebot genutzt und schon Feedback gegeben … starke Sache“, schreibt er per Mail an die AG Gesundheitsförderung.
Am Donnerstag, den 21. September 2023, fand die Mitgliederversammlung des Fördervereins am Käthe-Kollwitz- Berufskolleg statt. Gegenstand der Sitzung waren der Jahresbericht 2022, der Bericht des Kassenprüfers, die Wahl des Vorstandes und Anträge an den Förderverein für die kommenden Schuljahre. Der alte Vorstand ist auch der neue Vorstand: Bernd Görg, Peter Stein und Axel Pensing. Die Wahl erfolgte einstimmig.
Besonders erfreulich war eine größere Spende in Höhe von 650 € seitens der Friseurinnung Oberhausen. Im vergangenen Schuljahr wurde unter anderem der Bau von Holzliegen, die im Schulgebäude zu finden sind, als Projekt der AV vom Förderverein finanziert. Und es sind weitere Projekte mit Unterstützung des Fördervereins geplant: So wird der Förderverein für mehrere Workshops im Rahmen des Projektes Zweitzeugen e.V. im Schuljahr 2024/25 die Kosten übernehmen. Ebenso ist eine Feuerstelle im Schulgarten angedacht. Hier müssen allerdings noch einige Rahmenbedingungen geklärt werden. Und auch die SV hat in einem Schreiben schon angekündigt, dass sie nach dem SV-Tag am 25.9.23 möglicherweise um Unterstützung durch den Förderverein bitten wird.
Die Mitglieder des Fördervereins freuen sich über Anregungen und Anfragen, die dazu beitragen den Lebensraum Schule in jeder Hinsicht zu fördern und zu gestalten. Es wäre wünschenswert, wenn sich noch mehr Mitglieder zur Unterstützung der Arbeit des Fördervereins finden würden. Anträge sind im Büro erhältlich.
Am 30. August 2023 fand im Conference Center der Philharmonie in Essen der Fachtag „Viele Sprachen – eine Region: vernetzen – bewegen – gemeinsam umsetzen“ statt. Diese Veranstaltung wurde vom BiSS-Transfer, der BiSS-Akademie NRW und der Bezirksregierung Arnsberg in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW organisiert.
Die Schul- und Unterrichtspraxis ist von einer großen Vielfalt geprägt, die sich auch in der sprachlichen Diversität der Schülerinnen und Schüler widerspiegelt. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich in einem Netzwerk über die sprachliche Bildung auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und neue Ideen zu entwickeln.
Der Fachtag bot den Teilnehmenden ein vielfältiges Programm. Es gab Grußworte und Einführungen von verschiedenen Amtsträgerinnen und Amtsträgern, Vorträge, Workshops und Informationsstände, die sogenannten „BiSS-Points“.
Die Veranstaltung begann mit der Begrüßung der Gäste durch die Leiterin der Landesstelle Schulische Integration und einer Einführung aus Sicht der Bezirksregierung Düsseldorf. Anschließend hielt Schulministerin Frau Feller ein Grußwort, in dem sie Maßnahmen zur Verbesserung der Lesekompetenz an Grundschulen vorstellte. Unter anderem wurde das Leseprojekt „3 mal 20 Minuten“ eingeführt und Kompetenzscreenings vor der Einschulung geplant. Praxisbeispiele, wie das Tandemlesen an der Gemeinschaftsgrundschule Karlschule in Essen, wurden vorgestellt. Zudem wurde das Netzwerk der BiSS-Akademie präsentiert, das Lehrkräfte bei der Gestaltung von sprachlicher Bildung unterstützt.
Der Keynote-Vortrag wurde von Frau Prof. Dr. İnci Dirim von der Universität Wien gehalten. Sie betonte die Bedeutung der Sprache als Diskriminierungsmerkmal in der Gesellschaft. Anhand eines Beispiels der Freiheitlichen Partei Österreichs verdeutlichte sie, wie Ausgrenzung aufgrund von Diskriminierungsmerkmalen funktioniert. In ihrem eindrücklichen Vortrag sensibilisiert sie dafür, wie Sprache als Mittel zur Diskriminierung genutzt werden kann und wie wichtig es ist, einen sensiblen Umgang mit sprachlicher Vielfalt zu pflegen.
In den praxisorientierten Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über die Arbeit der Netzwerke der BiSS-Akademie NRW zu informieren und sich auszutauschen. Ein Workshop behandelte die Begleitung von neu zugewanderten Lernenden am Berufskolleg, ein anderer Workshop beschäftigte sich mit sprachsensiblem Fachunterricht. Der Erfahrungsaustausch, auf Basis der aktuellen sprachlichen Forschung, stand hierbei immer im Vordergrund, so diskutierten die Teilnehmenden über sprachliche Herausforderungen und erhielten Planungshilfen für den Unterricht.
Zwischen den Vorträgen und Workshops konnten die Gäste die BiSS-Points besuchen und sich über verschiedene Themen der sprachlichen Bildung informieren. Die Schulministerin besuchte ebenfalls die BiSS-Points, um sich mit den Transferkoordinatorinnen und -koordinatoren über die bisher geleistete Arbeit sowie über Zukunftsperspektiven des BISS-Netzwerks auszutauschen.
Im Praxisvortrag von Frau Prof. Dr. Constanze Niederhaus von der Universität Paderborn wurde ein neuer Impuls gesetzt, der den Fachtag abrundete. Sie betonte die Bedeutung der Mehrsprachigkeitsdidaktik und erklärte, dass es vorteilhaft sei, den Schülerinnen und Schülern Raum für ihre Herkunftssprachen im Unterricht zu geben. Indem man die Herkunftssprachen gezielt in den Unterricht integriert, können bessere Ergebnisse erzielt und die Motivation gesteigert werden. Frau Prof. Dr. Niederhaus unterstrich somit die Wichtigkeit einer wertschätzenden und inklusiven Sprachbildung, die den individuellen sprachlichen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt.
Die erfolgreiche Fachtagung hat gezeigt, dass an Schulen eine große Sprachenvielfalt herrscht und sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte vor großen Herausforderungen stehen. Es wurde deutlich, dass die Sprache ein potenzielles Diskriminierungsmerkmal sein kann und dass mehrsprachige Unterrichtsaktivitäten einen wertschätzenden Umgang mit den Herkunftssprachen fördern.
Die BiSS-Akademie NRW bietet Schulen Unterstützung bei der sprachlichen Bildung an und vermittelt erprobte Konzepte. Darüber hinaus ermöglicht sie teilnehmenden Schulen eine Vernetzung mit Impulsschulen. In den Netzwerktreffen können sich die Schulen über sprachbildende Themen oder die Integration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler informieren und Erfahrungen miteinander teilen. Durch diesen gemeinsamen Austausch können Ideen für die Gestaltung wirksamer Sprachbildungsprozesse unter Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit entwickelt und im Unterricht umgesetzt werden. Insbesondere die Schülerinnen und Schüler werden von den Ergebnissen des Austauschs im Rahmen der Netzwerkarbeit profitieren.
Impulslehrkraft Heidi Heßler – für die AG Sprachsensibler Unterricht am Käthe-Kollwitz Berufskolleg & Transferlehrkraft Miriam Weger für das Erich-Brost-Berufskolleg