In der Woche vom 19.10. bis zum 23.10.15 fand für die Sozialassistenten der Oberstufe mit dem Schwerpunkt Heilerziehung die Projektwoche statt. Die Schülerinnen und Schüler teilten sich zuvor nach persönlichem Interesse einer der beiden Projektgruppen zu: Dem Tastbaum- oder Cajonbau.
Die Klasse hat bereits in der Unterstufe die Bedeutung von Musik und Rhythmik für Menschen mit Behinderung erarbeitet und auch selbst im Rahmen des (Rhythmik-)Unterrichts einfache Trommeln aus Alltagsmaterialien hergestellt und deren vielfältigen Einsatz erprobt. Auch konnten einige SchülerInnen das JelGi-Zertifikat (“Jeder lernt Gitarre“) erwerben und erste praktische Erfahrungen mit der Gitarre sammeln.
In der Projektwoche wurde nun das Vorwissen der angehenden Sozialassistenten auf die Probe gestellt. Unter der Anleitung des Musikers und Intrumentenbauers Ingo Stanelle sollten in fünf Tagen eigene Cajons entstehen – zu Beginn schien das keine einfache Aufgabe zu sein. Doch wie so oft stellte sich auch in dieser Woche heraus, dass sich im Team auch hohe Anforderungen erfolgreich meistern lassen. Selbst die Handhabe der unterschiedlichen Werkzeuge wurde schnell erlernt, so dass die verschiedenen Materialien nach und nach zu einem individuellen Instrument verarbeitet werden konnten.
Den Abschluss des Projekts bildete ein Workshop zum Trommeln auf den Cajons. Zwar konnten die eigenen Stücke noch nicht zum Einsatz kommen, da diese kurz zuvor noch geölt wurden und daher trocknen mussten, doch motivierten auch die “Leih-Cajons“ für den Unterricht in den nächsten Wochen, da hier nämlich das Trommeln und dessen Einsatz in der Behindertenhilfe vertieft werden sollen.
Die andere Projektgruppe arbeitete sich in die Thematik des Snoezelens ein. Das aus den Niederlanden stammende Konzept bezieht sich ursprünglich auf Menschen mit schwersten Behinderungen, um ihnen ansprechende Erholungs- und Freizeitaktivtäten zu bieten. Heutzutage tauchen immer mehr Snoezelen-Elemente in verschiedensten Bildungs- und Betreuungseinrichtungen auf. Grund genug für die Schülerinnen, selbst Snoezelen-Materialien herzustellen und dessen Bedeutung selbst zu erfahren. Angedacht war die Gestaltung eines Tastbaumes, der durch vielfältige Materialien die taktile Wahrnehmung anspricht.
Die Schülerinnen gestalteten die vier Seiten einer Holzstele entsprechend den vier Jahreszeiten. So wurde aus einem runden, gelben Kissenbezug eine mit Kronkorken gefüllte Sonne, aus Watte Schneeflocken oder aus Teppichresten eine Blumenwiese.
Am Schluss der Projektwoche fassten die Schüler und Schülerinnen zusammen, dass eine zwar anstrengende, aber dennoch sehr spannende und abwechslungsreiche Zeit hinter ihnen liegt, in der sie viele ihrer Kompetenzen stärken konnten. Neben den fachlichen Kenntnissen über das Snoezelen bzw. über den Bau und den Einsatz von Cajons benannten sie, dass es vor allem auf ihre Teamfähigkeiten ankam.